Liebe Schwestern und Brüder im HERRN!

Wir leben gerade in einer Krisenzeit. Viele Menschen sind besorgt und fürchten sich mit gutem Grund vor der Zukunft: Extremismus in alle Richtungen, unlösbar scheinende Konflikte, Kriege, Gewalt, Hass, Inflation sowie finanzielle Nöte nehmen rasant zu und verunsichert so viele Menschen. In dieser unerwünschten Lage nun rate ich dennoch – was auch kommen mag- zu Ruhe und Gelassenheit: Nehmt alles nicht so sehr zu Herzen, lasst euch nicht so sehr davon belasten! Ja, mein Appell ist nachgerade: Kümmert euch umeinander und passt auf euch auf! Vertraut auf Gott und übergebt ihm alle eure Sorgen! Denn dies schenkt gerade in schweren Zeiten große Kraft, Zuversicht und Geborgenheit.
Nichtsdestotrotz hatten wir als Gemeinde Christi heuer Grund zum Feiern. So haben wir erfreulicherweise unser 10-jähriges Gründungsjubiläum, mein 20.Priesterjubiläum sowie auch meinen 50.Geburtstag gefeiert! Hierbei möchte ich allen den hochgeschätzten Frauen und Männern, die in irgendeiner Weise zum Gelingen der dreifachen Jubiläumsfeier so erfolgreich mitgewirkt haben, meine tiefste Dankbarkeit aussprechen. Herzlichsten Dank für jede entgegengebrachte Aufmerksamkeit und Wertschätzung sowie für alle Verbundenheit und Freundschaft. Möge Gott es euch reichlich vergelten.

Nun mag man fragen: Wie geht es hier, in dieser unserer katholischen afrikanischen Gemeinde künftig weiter? Mir persönlich liegt für die Zukunft eine Pastoral am Herzen, die von einem guten, wertvollen und konstruktiven Miteinander gelenkt und von der Geschwisterlichkeit unseres christlichen Glaubens geprägt ist. Konkret solle es eine Pastoral sein, die sich der Begegnung des christlichen Miteinanders auf Augenhöhe widmet, die sich bemüht um den Aufbau einer Beziehung, die von Liebe und Wertschätzung, von Toleranz und Ermunterung bestimmt ist.
Denn es ist unstrittig, dass in unserer heutigen sehr empfindlichen Gesellschaft mit den damit verbundenen Herausforderungen Werte wie Toleranz, Liebe, Mitmenschlichkeit, Geschwisterlichkeit und Achtsamkeit für die Würde eines jeden Menschen mehr denn je notwendig sind. Unser Leitprinzip hier sollte „echte Nächstenliebe“ und „selbstloses Dienen“ heißen. Ja, „Wirkliche Macht“ bedeutet „Dienen“ – und nichts anderes!
Nehmen wir unser Gründungsjubiläum zum Anlass, darüber nachzudenken, wie hier in unserer Gemeinde den Ausspruch Jesu umsetzen können: „Wer bei euch der Erste sein will, der soll der Sklave aller sein.“ Sind wir bereit zu dienen, zu vergeben und zu versöhnen? Denkt immer daran: „Man erreicht mehr mit einem freundlichen Blick, mit einem guten Wort der Ermunterung, das Vertrauen einflößt, als mit vielen Vorwürfen.“ – so der Hl. Don Bosco.
In diesem Sinne – bleiben wir einander Schwestern und Brüder, investieren wir ineinander und suchen wir Gottesnähe! Alles erdenklich Gute und Gottes Segen für die Zukunft, auch im Namen der Haupt- und Ehrenamtlichen.

Euer Pater Vitalis Ogochukwu Emesi SMMM