Ja! Das Jahr 2017 ist ein Jahr voller Aktionen gewesen. Die Gemeinde ist inzwischen drei Jahren alt und ist in verschiedener Hinsicht gewachsen, auf unterschiedlichen Ebenen präsent gewesen und hat somit immer mehr an Struktur und an Zuversicht gewonnen. Was waren die Highlights des Jahres?
Gebet im Zentrum des Gemeindelebens
In der Gemeinde beten wir gerne gemeinsam. Es ist eine besonders tiefe Ausdrucksform unseres Glaubens. Wir begegnen Gott und reden mit ihm. Dafür haben wir dieses Jahr unterschiedliche Gelegenheiten gehabt, es gemeinsam zu tun. In der Fastenzeit fanden nach dem Gottesdienst Kreuzweg-Andachten statt. Dafür hat die Gemeinde ein dreisprachiges Kreuzwegbuch entwickelt, mit Linolschnitten des Künstlers Azaria Mbatha , mit denen sich die Mitglieder – unabhängig von der beherrschten Sprache – gemeinsam den Leidensweg Jesus vergegenwärtigten. Im Mai standen Marienandachten und die Pfingstnovene im Programm. Im Oktober übernahmen die Frauen der CWA (Catholic Women Association) jeden Freitagabend und jeden Sonntag vor dem Gottesdienst das Rosenkranzgebet.
Auch die Gelegenheit zur Anbetung kam nicht zu kurz. Diese findet heuer nicht nur zum Jahreswechsel statt, sondern an jedem ersten Sonntag im Monat.
Führung von Integrationsgesprächen
Mehr als 40 Prozent der Augsburger stammen aus anderen Ländern und Kulturkreisen. Das Zusammenleben im Alltag ist immer wieder geprägt von interkulturellen Konflikten und Missverständnissen. Es wird Ausländern manchmal vorgeworfen, sich nicht integrieren zu wollen. Die Gemeinde wollte sich dieser herausfordernden Thematik widmen und hat dazu den 3. Bürgermeister und Sozialreferent der Stadt Augsburg, Herr Dr. Stefan Kiefer, für einen Gesprächs-und Diskussionsabend im Januar 2017 gewinnen können. Titel des Gespräches war: „Was erwartet die deutsche Gesellschaft von Afrikanern? Wohin sollen die Afrikaner sich integrieren?“
Die Wichtigkeit der Sprache, die Beachtung der in Deutschland geltenden Regeln und die aktive Teilnahme am Stadtleben wurden genannt. Zusammenfassend stellte sich am Ende des Gespräches heraus, dass die Integration ein dauerhafter Prozess sei, der nicht ein passives Tolerieren bedeuten, sondern als Austausch stattfinden sollte; der eine konstante Interaktion des Nehmens und des Gebens ist, sowohl für die Ausländer als auch für die Gastgesellschaft.
Im Einsatz für den Frieden
Im August war die Gemeinde wieder beim Kinderfriedensfest der Stadt Augsburg dabei; unter der Motto „ Selig, die Frieden stiften, denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.“( Mt. 5, 9) Wie stiftet man Frieden? Indem man sich ständig bemüht, Vorurteile abzubauen und den anderen zu verstehen. Deswegen hat die Gemeinde dieses Mal durch ein Quiz über Afrika das Wissen der Besucher herausgelockt und sie zum Gespräch eingeladen. Je mehr wir voneinander wissen, je öfter wir in Gespräch miteinander kommen, desto schneller bauen wir die Mauer der Ängste zwischen uns ab.
Voneinander lernen und Zusammenhalten
Im Mai 2017 besuchte unsere Gemeinde die Katholische Afrikanische Gemeinde in Esslingen. Wir feierten miteinander Gottesdienst und machten anschließend gemeinsam eine Stunde Anbetung.
Im Juni 2017 fand in Vierzehnheiligen die Pastoralkonferenz der Seelsorger aus Afrika statt. Das Team, ein paar Mitglieder des Sprecherrats und eine Vertreterin der CWA repräsentierten die Gemeinde und lernten somit mehr über den Alltag, die Freuden und Herausforderungen anderen Gemeinden.
Im Juli organisierten wir ein Abend essen für und mit unseren Brüdern, die in der in der Asylunterkunft „Proviantbachquartier“ in Augsburg wohnen. Wir kamen alle zusammen, versammelt, um ein und dieselbe Speise zu teilen, miteinander ins Gespräch zu kommen, Erfahrungen auszutauschen – so, wie es in einer Familie üblich ist.
Aktiv in der Diözese: Gottesdienst der Nationen und Missio-Festabend mit Fokus auf Burkina Faso
Menschen aus verschiedenen Ländern und mit verschiedenen Sprachen, aber mit einem gemeinsamen Glauben feierten im Rahmen der Ulrichswoche in der Basilika St Ulrich und Afra, einen „Gottesdienst der Nationen“. Wie letztes Jahr hat die Katholische Afrikanische Gemeinde daran aktiv teilgenommen.
Im Oktober haben wir gemeinsam für den Frieden, gemeinsam für die Eine Welt mit der Diözese Augsburg ein Zeichen gesetzt: Mehr als 200 Gäste aus Nah und Fern kamen zum großen Missio-Festabend ,mit Fokus auf Burkina Faso in das Haus St. Ulrich nach Augsburg. Es war die Gelegenheit, mehr über das Leben von Christen in einem vorwiegend muslimisch geprägten westafrikanischen Land und auch über die Projekte, die dort von Missio unterstützt werden, zu erfahren. Ökologische Umkehr ist Umkehr zu Gott!
Laudate si‘ : Schritte zur Ökologischen Umkehr
Ökologische Umkehr ist Umkehr zu Gott! Im Rahmen der Afrikanischen Wochen zum Thema Energie, lud die Gemeinde zu einem „ökologischen“ Gottesdienst ein. Im Gottesdienst könnten wir nachdenken, unsere Anliegen und Sorgen einbringen, Dankbarkeit ausdrücken und Mut und Kraft für unser Handeln tanken. wir beteten für mehr Achtsamkeit und für mehr Gerechtigkeit gegenüber der Schöpfung, die Gott allen Menschen zum Geschenk gemacht hat.
Der Dankbarkeit Raum geben
Dieses Jahr haben wir zum ersten Mal eine Silberhochzeit gefeiert: Das Ehepaar aus Nigeria dankte Gott für 25 Ehejahre. Die ganze Gemeinde, ihre Familie und Freunde waren beim Dankgottesdienst dabei. Das war ein starkes Glaubenszeugnis: 25 Jahre Höhen und Tiefen, Freude und Trauer, Erfolg und Misserfolg, aber das ganze mit Gottesvertrauen und Gottes Hilfe durchlebt und bewältigt!
Ein zweiter Anlass zur Dankbarkeit ergab sich im Oktober 2017, als die Gemeinde zum ersten Mal ein Erntedankfest gefeiert hat. Pfarrer Vitalis hat in der Predigt die Wichtigkeit der Dankbarkeit im Leben eines Christen betont: „Es ist unsere Pflicht, Gott zu danken für alles, was er für uns tut. Wir sollten nicht alles für selbstverständlich halten, sondern sensibel bleiben, aufmerksam für alles, was wir von ihm bekommen“.