Stop Rassismus! – Augsburg zeigt Haltung

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Augsburg Zeigt Haltung – Internationale Woche gegen Rassismus

Am 16. März 2025 nahm die katholische Afrikanische Gemeinde in Augsburg aktiv an der Internationalen Woche gegen Rassismus teil und feierte einen besonderen Gottesdienst. Dieser stand unter dem Motto „Augsburg zeigt Haltung“ und richtete den Blick auf den Umgang mit Rassismus sowie die Förderung von Liebe und Respekt in der Gesellschaft. In diesem Rahmen thematisierte Pfarrer Gerhard Groll das Misereor Hungertuch 2025, das auf die Bedeutung eines würdigen Miteinanders hinwies und dazu ermutigte, die Liebe in echte Taten umzusetzen. Dabei wurde besonders die Gelassenheit und die Fähigkeit von Kindern, trotz allem weiter zu träumen und zu spielen, als Beispiel hervorgehoben.

Pfarrer Vitalis betonte auch, dass Rassismus nicht nur ein Phänomen ist, das außerhalb von Afrika oder in fernen Ländern vorkommt. Vielmehr ist Rassismus eine Realität, die nicht nur hierzulande stattfindet. „Es ist nicht etwas, das nur anderswo erlebt wird. Auch zuhause sind Tribalismus und andere Formen der Diskriminierung an der Tagesordnung“, erklärte er. Er machte deutlich, dass jeder von uns an sich arbeiten müsse, die eigenen Blockaden und Stereotype zu hinterfragen und sich für wahre, echte Begegnungen zu öffnen. Diese Aufforderung, sich selbst zu reflektieren und die eigenen Vorurteile zu überwinden, war ein zentraler Bestandteil der Botschaft des Gottesdienstes.

In den Fürbitten beteten wir für alle, die Schwierigkeiten haben, anderen Menschen mit Würde zu begegnen, für die Opfer von Rassismus, die darunter leiden, für die Politik, die Erzieher, Eltern und für die Gesellschaft insgesamt. Der Gottesdienst war ein Zeichen der Solidarität und ein Aufruf zur Überwindung von Vorurteilen und Ungerechtigkeit.

Im Anschluss an den Gottesdienst stärkten wir uns mit unserer gebastelten antirassistischen Torte und nahmen an einem Quiz teil. Dabei ging es darum, Rassismus als Realität wahrzunehmen, die Auswirkungen auf Betroffene zu erkennen und die Machtverhältnisse innerhalb der Gesellschaft zu benennen. Ein zentrales Thema war die Erkenntnis, dass niemand als Rassist geboren wird – Rassismus wird im Laufe der Zeit durch das Umfeld, wie etwa durch Erziehung, Witze oder stereotype Darstellungen in der Familie, der Schule oder in sozialen Gruppen, erlernt und weitergegeben.


Die Teilnehmer erhielten einen Überblick über verschiedene Beratungsstellen und Organisationen, die rechtliche und soziale Hilfe anbieten:

Verbund der Beratungsstellen für Migrant*innen

Polizei (bei Vorfällen von Gewalt oder Bedrohung)

Opferhilfe Bayern e.V. (rechtliche Unterstützung)

Münchner Flüchtlingsrat

„No Hate Speech“ und „Stop Rassismus“ Online-Plattformen

Zusammenschluss Augsburger Migranten (Selbst)Organisationen e.V. (ZAM)

AGABY (Arbeitsgemeinschaft der Ausländer-, Migranten- und Integrationsbeiräte Bayerns e.V., Nürnberg)

Diese Organisationen leisten einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen Rassismus und bieten Unterstützung für alle, die sich mit Diskriminierung und Ungerechtigkeit konfrontiert sehen.

Der Tag war eine wertvolle Gelegenheit, sich mit dem Thema Rassismus auseinanderzusetzen, die Verantwortung jedes Einzelnen zu erkennen und gemeinsam Schritte zu unternehmen, um eine gerechtere und solidarischere Gesellschaft zu schaffen. Auch im kommenden Jahr werden wir wieder zusammenkommen, um unseren Einsatz gegen Rassismus fortzusetzen und ein Zeichen der Haltung und Solidarität zu setzen.

Als Christen haben wir die richtigen „Waffen“ gegen Phänomene wie Rassismus. Das Wort Gottes gibt uns wertvolle Hinweise und Prinzipien. Wir sollten nicht einfach alles hinnehmen und untätig bleiben, sondern klar Stellung beziehen und eine klare Linie ziehen. Jesaja 1,17:
„Lernt Gutes zu tun! Sucht das Recht, helft den Unterdrückten, schafft Recht dem Waisen, führt die Sache der Witwe!“
Dieser Vers fordert uns auf, das Gute zu tun und aktiv für Gerechtigkeit und gegen Unrecht einzutreten, insbesondere für diejenigen, die benachteiligt oder unterdrückt werden.

Es ist nicht in Ordnung, unseren Bruder oder unsere Schwester zu diskriminieren oder zu hassen. Unsere Gemeinschaft miteinander ist so wichtig, dass sie sogar eine Voraussetzung für eine gute Beziehung zu Gott ist. Wenn du ein Opfer darbringst und dich erinnerst, dass du Streit mit deinem Bruder hast, dann gehe und versöhne dich mit ihm, bevor du dein Opfer Gott bringst. (Matthäus 5,23-24: „Wenn du also deine Gabe zum Altar bringst und dich dort erinnerst, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lasse dort vor dem Altar deine Gabe und gehe zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.“)

Wir sollten unseren Brüdern und Schwestern vergeben, da sie oft nicht wissen, was sie tun. Wer seinen Bruder hasst, hasst letztlich auch Gott, und das bedeutet, sich selbst zu schaden. (1. Johannes 4,20: „Wenn jemand spricht: ‚Ich liebe Gott‘ und hasst seinen Bruder, ist er ein Lügner; denn wer seinen Bruder, den er sieht, nicht liebt, wie kann er Gott lieben, den er nicht sieht?“)

Wir sind alle Teil eines einzigen Leibes, und wir brauchen einander. (1. Korinther 12,12-14: „Denn wie der Leib einer ist und doch viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obwohl viele, ein Leib sind, so auch Christus.“)

Darüber hinaus sollten wir für diejenigen beten, die uns das Leben schwer machen. Denn das befreit uns und schützt uns vor der Gefahr des Gegenhasses. Es hilft uns, die Tür offen zu halten, sodass, falls Gott die Herzen dieser Brüder und Schwestern berührt und verwandelt, ein faires und respektvolles Miteinander möglich bleibt. (Matthäus 5,44: „Aber ich sage euch: Liebt eure Feinde und betet für die, die euch verfolgen.“)

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