Heute schon die Welt verändert?
Von dieser herausfordernden Frage der diesjährigen Misereor – Fastenaktion ließen sich die Mitglieder der Katholischen Afrikanischen Gemeinde Augsburg und interessierte Besucherinnen und Besucher am Vorabend des zweiten Fastensonntags ansprechen.
Die Gemeinde hatte zu einem Erzählkonzert eingeladen. Die Idee dabei: umrahmt von der Musik des angolanischen Künstlers Joao Dontana erzählten drei Mitglieder der Gemeinde, wie sie diese Frage hören – und was sie in ihnen bewirkt.
Da erzählte zunächst Herr Jackson Songwoua dass ihm klar geworden ist: Wir Christen haben den Auftrag, die Welt zum Besseren hin zu verändern, das ist nicht in unser Belieben gestellt. Er nahm Bezug auf seinen Beruf als Ingenieur: wenn er ein Projekt startet, macht er einen Projektplan und setzt Meilensteine. An einem bestimmten Punkt komme sein Chef und fragte: „Wie sieht es aus mit deinen Meilensteinen?“ Und er zog die Parallele: kann nicht die Fastenzeit, die Vorbereitungszeit auf Ostern, so eine Gelegenheit sein, sich zu fragen: wie steht es mit meinen Meilensteinen im Glauben? Bin ich gut unterwegs?
Frau Vivian Timothy, Künstlerin nigerianischer Abstammung, unterstrich ihre Ausführungen mit zwei von ihr gemalten Bildern: ein traditioneller Krieger und eine traditionelle Kriegerin blickten den Betrachtern entschlossen entgegen. Ihre Gedanken dazu: ist es nicht so, dass Afrikanerinnen und Afrikaner, die in Deutschland leben, in Versuchung sind, ihre traditionellen Wurzeln nur mehr als Folklore zu leben? Sie lud alle dazu ein, die eigenen Werte wieder neu zu entdecken, sich dafür einzusetzen – also den Krieger, die Kriegerin in sich zu wecken, die einstehen für die Werte der Gemeinschaft und des Wir.
Schließlich verdeutlichte Pater Vitalis Emesi SMMM, Pfarrer der Gemeinde, anhand einer Geschichte, dass „die Welt verändern“ schon im ganz Kleinen beginnt: mit der Art und Weise, wie wir den Menschen in unserem Umfeld begegnen, wie wir aufeinander achten und miteinander umgehen.
Der Künstler Joao Dontana begleitete die Veranstaltung sehr einfühlsam mit Liedern aus Afrika, die er jeweils mit einer kleinen Geschichte ergänzte – mit Beispielen, wie im Miteinander von Menschen kleine Gesten große Wirkung entfalten – und letztlich die Welt verändern können!
Von links nach rechts: Fr. Dr. Vivian Timothy ( Künstlerin), Herr Songwoua Jackson ( Ingenieur), Herr Joao Dontana (Musiker), Pfarrer Pater Vitalis Emesi SMMM ( Seelsorger). Bildquelle: Kath. Afrik. Gemeinde
Sr. Veronika Häusler mit Ihren zusammenfassenden und dankbarvollen Schlusswörtern, reichte im Name der Gemeinde, den Sprechern und dem Musiker, Rosen von Jericho. Diese Pflanzen, die auch als“ Auferstehungspflanzen“ bezeichnet werden, verkörpern am besten des Prozess der Veränderung, und sollten die Mitwirkenden des Abends in Ihren unterschiedlichen Veränderungshandlungen begleiten.
Gemeinsam statt allein, guter Gott, hilf Du uns auf dem Weg der Erhaltung von Mutter Erde.
Sei Du unser Anker, wenn es Gegenwind gibt, der uns hält, wenn wir drohen, vom Kurs zur Erreichung
des guten Lebens für alle abzukommen.
Sei Du unser großes und starkes Herz, das uns kräftigt, für unsere Rechte einzustehen.
Sei Du aber auch unser mahnendes Kreuz, das uns zeigt, wenn wir auf den falschen Wegen gehen.
Guter Gott, wir bitten für eine gerechte Welt,in der es gutes Leben nur mit allen geben kann.
Hilf uns, gemeinsam diese Welt zu sein.
( Impuls von Alina Krause/MISEREOR)
(Bildquelle: ebay.de )
Für mehr Information über die Fastenaktion 2018 von Misereor: https://fastenaktion.misereor.de/fileadmin/user_upload/fastenaktion/1.Home/vorschau-fastenaktion-2018.pdf?_ga=2.233349790.1883442908.1516713373-1406557851.1516713373